Ehrendoktorwürde für Jürgen Grässlin
Vorträge am 13. und 15. Oktober 2016 in Bozen und Verona


 

Grenzen öffnen für Menschen – Grenzen schließen für Waffen!

 

Italienische und deutsche Waffenlieferungen an menschenrechtsverletzende Staaten zwingen Menschen zur Flucht - auch nach Europa. Die Utopie der Entwaffnung und einer gerechteren Welt muss durch konkrete Schritte zum Frieden eingeleitet werden.

 

Mit Genehmigung der Regierungen in Rom und Berlin lieferten bzw. liefern italienische und deutsche Rüstungsfirmen in massivem Umfang Kriegswaffen an zahlreiche  Länder des Nahen und Mittleren Ostens und des Maghreb im Norden Afrikas – beispielsweise an den Irak, Saudi-Arabien, Türkei, Israel, Libyen und Algerien. Unkontrollierbar wandern die Waffen in die Hände terroristischer Einheiten. So schießt und mordet die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) mit Waffen aus 25 Lieferländern – auch aus Italien und Deutschland oder deren Lizenznehmern.

 

Deutschlands „bekanntester Rüstungsgegner“ (laut die DIE ZEIT und DER SPIEGEL) zeigt an konkreten Beispielen die dramatischen Folgen dieser Waffenlieferungen auf – unterstützt durch Beamte der Rüstungsexport-Kontrollbehörden: Der Einsatz der Kriegswaffen in Händen von Militärs menschenrechtsverletzender Regime trägt zur Konflikteskalation bei und zwingt unzählige Menschen zur Flucht. Der Zusammenhang ist offenbar: Wer Waffen sät, wird Flüchtlinge ernten. Deutschland und Italien sind von den Migrationsbewegungen massiv betroffen.

 

 

Jürgen Grässlin, Sprecher der Kampagne „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!“ mit mehr als hundert Mitgliedsorganisationen setzt sich für die Kampagnenforderung „Grenzen öffnen für Menschen – Grenzen schließen für Waffen“ ein. Er fordert eine gerechte Friedens- und Wirtschaftsordnung. Noch erscheinen eine Welt ohne Waffen und Militär als Utopie. Der Weg zum Erreichen dieses Ziels führt über internationale Friedensaktionen und -verhandlungen, über Abrüstung und ein Waffenembargo im Nahen und Mittleren Osten.

 

Anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde der Università del bene comune bei Verona hält Jürgen Grässslin Vorträge und präsentiert seine aktuellen Bücher „Netzwerk des Todes. Die kriminellen Verflechtungen von Waffenindustrie und Behörden“ und „Schwarzbuch Waffenhandel. Wie Deutschland am Krieg verdient“ am 13. Oktober 2016 in Bozen und am 15. Oktober 2016 in Verona.

 

Das Euregioprojekt Frieden gratuliert Jürgen Grässlin sehr herzlich zu dieser Auszeichnung.