Nie wieder Krieg!
Veronika Thomas-Ohst zum Antikriegstag am 1. September 2014
Vor 75 Jahren begann am 1. September mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen der Zweite Weltkrieg.
Die deutschen Machthaber hatten ihre Ziele von 1914 nicht vergessen, die Eroberung der Ostgebiete, über Jahre fest im Fokus, gelangte dieses Ziel durch die Übertragung der Macht an Hitler und durch massive Aufrüstung wieder in den Bereich der Möglichkeiten.
Beide Eroberungskriege, 1914-1918 und 1939-1945 hinterließen Elend, Tod und Not.
Die Lehre aus zwei Weltkriegen muss deshalb heißen: Nie wieder Krieg!
In der aktuellen Kriegs-Situation, ebenso wie vor 100 Jahren und vor 75 Jahren wird die Erkenntnis, dass Kriege keine Naturereignisse sind, erfolgreich vernebelt. Dieser enormen Behinderung setzen die oppositionellen Kräfte, die Kriegsgegner, Aufklärung entgegen:
Demokratie und Menschenrechte wurden noch niemals durch Sanktionen, machtpolitische Einmischung Waffenlieferungen und Kriege gestärkt.
Frieden und soziale Sicherheit in Europa und überall auf der Welt können mit Waffengewalt nicht hergestellt werden.
Wir setzen uns daher ein für Frieden und Menschenwürde weltweit.
Für die Beendigung von Rüstungsproduktion, Rüstungsexporte und Rüstungsforschung.
Für die Beendigung der Besatzung und Blockade der palästinensischen Gebiete.
Für den Stopp der Unterstützung der mit Faschisten durchsetzten Regierung in der Ukraine.
Für den Stopp der Unterstützung und Geschäfte mit den Hintermännern der ISIS in der Türkei, Saudi-Arabien und Katar.
Erich Kästner schrieb 1930:
Ein Mann gibt Auskunft
Das letzte Kapitel
Am 12. Juli des Jahres 2003
lief folgender Funkspruch rund um die Erde:
daß ein Bombengeschwader der Luftpolizei
die gesamte Menschheit ausrotten werde.
Die Weltregierung, so wurde erklärt, stellte fest,
daß der Plan, endgültig Frieden zu stiften,
sich gar nicht anders verwirklichen läßt,
als alle Beteiligten zu vergiften.
Zu fliehen, wurde erklärt, habe keinen Zweck.
Nicht eine Seele dürfe am Leben bleiben.
Das neue Giftgas krieche in jedes Versteck.
Man habe nicht einmal nötig, sich selbst zu entleiben.
Am 13. Juli flogen von Boston eintausend
mit Gas und Bazillen beladene Flugzeuge fort
und vollbrachten, rund um den Globus sausend,
den von der Weltregierung befohlenen Mord.
Die Menschen krochen winselnd unter die Betten.
Sie stürzten in ihre Keller und in den Wald.
Das Gift hing gelb wie Wolken über den Städten.
Millionen Leichen lagen auf dem Asphalt.
Jeder dachte, er könne dem Tod entgehen.
Keiner entging dem Tod, und die Welt wurde leer.
Das Gift war überall. Es schlich wie auf Zehen.
Es lief die Wüsten entlang. Und es schwamm übers Meer.
Die Menschen lagen gebündelt wie faulende Garben.
Andre hingen wie Puppen zum Fenster heraus.
Die Tiere im Zoo schrien schrecklich, bevor sie starben.
Und langsam löschten die großen Hochöfen aus.
Dampfer schwankten im Meer, beladen mit Toten.
Und weder Weinen noch Lachen war mehr auf der Welt.
Die Flugzeuge irrten, mit tausend toten Piloten,
unter dem Himmel und sanken brennend ins Feld.
Jetzt hat die Menschheit endlich erreicht, was sie wollte.
Zwar war die Methode nicht ausgesprochen human.
Die Erde war aber endlich still und zufrieden und rollte,
völlig beruhigt, ihre bekannte elliptische Bahn.