ICH SEHE ROT


Ausstellung von Gerd Lebjedzinski

im Centrum voor Kunst en Cultuur De Kopermolen

 

13. März bis 17. April 2016

 


 

 

 

Gerd Lebjedzinski erlaubt sich eine große Ungebundenheit, er setzt das Überraschende in der Bewegung solange fort, wie es ihm Freude bereitet.

 

Starke und spezifische Gefühle zum Ausdruck zu bringen, ist seine Leidenschaft! Häufig sieht er dabei ROT. Weshalb auch wir heute in dieser Farbe schwelgen dürfen.

 

Eine materialistische Weltsicht gibt uns die Möglichkeit, jedes Phänomen auf das allein ihr bekannte Niveau der Materie zu reduzieren.

 

Da alles Materielle und Formale aber endlich und vergänglich ist, ist das Numinose, das Unsichtbare das Wesentliche; es verdichtet sich hinein in die Form, in die materielle Verhüllung.

 

Für den geistigen Menschen ist niemals die materielle Welt der Erscheinungsformen Ausgangspunkt seiner Überlegungen, sondern bestenfalls Endpunkt.

 

Gerd Lebjedzinski zählt für mich zu den Menschen mit einer Wahrnehmung für den Mythos, für ihn ist die sichtbare Welt in all ihren Aspekten ein Durchscheinen der inneren Wirkkraft, die sich in der Form offenbart. Er erlebt das durch ihn entstandene Sichtbare als Ausdrucksform des Unsichtbaren und ist bemüht, seine Bedeutung zu erkennen.

 

Und immer sind seine Arbeiten auch politisch, geprägt von einer tiefen Friedenssehnsucht. Laut Dario Fo ist die Kunst die beste Hilfskraft der Vernunft, und die Politik braucht dringend mehr Vernunft statt Machtstreben, wenn sie wirklich die Kunst des menschlichen Zusammenlebens sein will.

 

 

 

Das Engagement für Frieden und gegen die Kriege in der Welt ist für Gerd zugleich die Möglichkeit, seine Kunst als Mittel zur Bewusstmachung einzusetzen und in kleinen Schritten zur Veränderung der Verhältnisse beizutragen.

 

Mein Name ist Veronika Thomas-Ohst, ich arbeite seit nunmehr zwanzig Jahren mit Gerd in der Friedensbewegung, zusammen mit einigen sehr engagierten Mitstreiterinnen und Mitstreitern. Das gemeinsam gegründete Euregioprojekt Frieden ist die Basis unserer politischen Arbeit. Wir alle sind überzeugt von der Wirkkraft der Bilder, der Musik und der Poesie, die stärker sein können als manche große politische Rede oder viele leere Worthülsen, die tagtäglich zu hören und zu lesen sind. Wir wissen, dass Kunst als politisches Instrument uns Menschen bewegen und aufrütteln kann.

 

Ich wünsche allen Gästen heute Tiefgang und Vergnügen beim Betrachten der Bilder von Gerd Lebjedzinski,  beim Hören der Musik von HeJoe Schenkelberg und der Rezitationen von Andreas Grude.

 

 

 

 

 

Einführungsrede zur Ausstellungseröffnung: Veronika Thomas-Ohst

Fotos: Karl Heinz Otten

 

Link zum Flyer (PDF, 2 MB)