15. Aachener Friedenstage
März/April 2014
Liebe Freunde, Unterstützer, Gäste und Kooperationspartner*innen,
zum fünfzehnten mal erinnerten das Euregioprojekt Frieden und Kooperationspartner mit Veranstaltungen zum Thema Krieg und Frieden an den NATO-Angriff (unter deutscher Beteiligung) in Jugoslawien am 24. März 1999. Im Jahr 1999 beteiligte sich Deutschland zum ersten mal nach dem zweiten Weltkrieg erneut an einem Krieg. Deutschland wurde später dann, nachdem das Kosovo durch Bombardierung von Serbien getrennt war, sogar in die Lage versetzt, unser Land am Hindukusch zu VERTEIDIGEN!
Im Osten Europas braut sich nun erneut eine kriegerische Situation zusammen, die Ukraine ist für die Westmächte offensichtlich ein weiteres strategisches Ziel, weshalb die NATO erneut in Stellung geht, an den Grenzen zu Russland. Wir alle hoffen, die 16. Aachener Friedenstage in Frieden erleben zu dürfen, denn wenn die heute in Genf stattfindenden Gespräche zwischen den westlichen Verbündeten (!) und Russland scheitern, sieht die Lage düster aus.
Die Organisator*innen der Aachener Friedenstage bedanken sich bei allen Beteiligten, bei den Künstlern, Referenten und Mitarbeitern, bei Sponsoren und Kooperationspartnern für Beteiligung und Unterstützung. Wir können für den Erhalt des Weltfriedens nicht viel tun, außer ein Bewusstsein zu schaffen in den Köpfen der Menschen, mit unseren Stilmitteln Kunst und Wissenschaft: Analysen, Lyrik, Malerei, Musik, Film, Theater ...
Wir hoffen, ein wenig bewegen zu können, mit kleinen, aber ausgeleuchteten und bedachten Schritten zum friedlichen Miteinander, und damit etwas näher zum Frieden in der Welt.
Aachen, 17. April 2014
Veronika Thomas-Ohst
Aachener Zeitung - Stadt / Lokales / Seite 21
Von Freunden und Feinden, Macht und Manipulation
Aachen. Frieden ist mehr als die Abwesenheit von körperlicher Gewalt. Der uralten Einsicht hat das Euregioprojekt Frieden mit den jüngsten Aachener Friedenstagen einmal mehr in beeindruckender Weise Rechnung getragen. Zum 15. Mal hat die Veranstaltungsreihe in diesem Jahr die vielfältigen Facetten des menschlichen Zusammenlebens im Spannungsfeld von Macht und Geld, Politik und Psychologie, Kunst und Wissenschaft beleuchtet.
Einen glänzenden Schlusspunkt setzte Rezitator Andreas Grude jetzt, indem er das Publikum in der Annakirche mit Werken berühmter Autoren – von Goethe über Heine und Freilingrath bis hin zu Bettina Wegener und Wolf Biermann – zum poetischen, jederzeit erhellenden Parforce-Ritt durch die Ideenwelt des Humanismus einlud. Und damit zeigte, dass gute Dichtung – mal subtil, mal explizit provozierend – fast immer auch einen politischen Hintergrund hat.
Rund drei Wochen hatten die Friedenstage zuvor mit unterschiedlichsten Veranstaltungen zahlreiche Interessierte angezogen. Zum Auftakt beleuchtete Jürgen Grässlin, Träger des Aachener Friedenspreises 2010, mit Auszügen aus seinem „Schwarzbuch des Waffenhandels“ Hinter- und Abgründe bundesdeutscher Außenpolitik im Zeichen der Wirtschafts- und Machtkartelle. Zum Thema „Unschuld und Verantwortung“ referierte folgerichtig der Aachener Psychoanalytiker Thomas Auchter. Mit der Präsentation des Dokumentarfilms „Wir weigern uns, Feinde zu sein“ wurden Erfahrungen deutscher Jugendlicher in Israel und dem besetzten Westjordanland ins Blickfeld gerückt. Auch eine Aufführung der jüngsten Inszenierung des „rohestheater“ zum 100. Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkriegs, „1914-1918 – Hurra“, gehörte zum Programm.
„Seit der Gründung des Euregioprojekts für den Frieden vor 15 Jahren haben wir die Kooperation mit zahlreichen Vereinen, Persönlichkeiten und Institutionen aus dem gesamten Grenzland mit wachsendem Erfolg ausbauen können“, zog Veronika Thomas-Ohst, maßgebliche Mitbegründerin der Veranstaltungsreihe, ein Zwischenfazit der Aktivitäten. Mittlerweile gehören Künstler, Wissenschaftler und Aktionsgruppen auch aus Belgien, den Niederlanden und bis hin zur Rheinschiene dem rührigen Netzwerk an. Weitere Projekte lassen nicht lange auf sich warten. Im September folgt die renommierte „Berliner Compagnie“ der Einladung des Euregioprojekts zum Gastspiel im Eupener Jünglingshaus. Sie zeigt ihre jüngste, gewohnt kritisch-satirische Produktion „Stille Macht“ rund um die Auswüchse des Polit-Lobbyismus. Geplant ist zudem ein Vortrag über Manipulation durch Sprache, verbunden mit der Präsentation einer Installation des Aachener Künstlers Gerd Lebjedzinski. Nähere Infos gibt es selbstverständlich in Kürze. (mh)
Einzelheiten zum vielfältigen Programm der 15. Aachener Friedenstage entnehmen Sie bitte unserer Presseinformation und unserem Flyer.
Links zu den abgeschlossenen Veranstaltungen
- 21. März 2014 Jürgen Grässlin – „Schwarzbuch Waffenhandel“
- 27. März 2014 Thomas Auchter – „Von der Unschuld zur Verantwortung“
- 31. März 2014 Johannes Gulde – „Liebe Grüße aus Nahost“
- 05. April 2014 rohestheater – „1914-2014 – HURRA“
- 13. April 2014 Andreas Grude – „Wort ist König und Zauberer zugleich“
Die fatale Aufrüstungspolitik erstrebt eine Sicherheit, die den Frieden in Wirklichkeit immer unsicherer macht. Sich für den Frieden nicht zu engagieren, heißt, seine Zerstörung geschehen zu lassen.
Veronika Thomas-Ohst im Interview mit der Neuen Rheinischen Zeitung
anlässlich der 15. Aachener Friedenstage
Köln, 26. März 2014
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Aachener Zeitung, 18. März 2014