10. Aachener Friedenstage
März/April 2009
Aachener Nachrichten, März 2009
Friedenstage: 60 Jahre Nato und neue Rüstungstechnik
Ab Montag gibt es wieder Vorträge, Diskussionen, Film und Kunst
von Michael Klarmann
Aachen. Die Aachener Friedenstage werden sich ab Montag mit einer Mischung aus Diskussions- und Kulturveranstaltung mit Themen rund um Krieg und Frieden beschäftigen. Die zum zehnten Mal stattfindende Veranstaltungsreihe des Aachener Friedenspreises umfasst zwei Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen zu den Themen neue Rüstungstechnik und 60 Jahre Nato. Darüber hinaus stehen eine Filmvorführung zum Thema Kriegstrauma, eine Kunstausstellung und ein Workshop auf dem Programm.
Otmar Steinbicker, Vorsitzender des Friedenspreises, zeigte sich erfreut darüber, dass bei einem Programmpunkt erstmals auch die RWTH als Mitveranstalter fungiert. „Kriegsroboter, Kleinstflugkörper, Körpermanipulation – neue Rüstungstechniken, und wie man sie begrenzen sollte“ ist der Titel der Auftaktveranstaltung, die der Friedenspreis mit dem Forum Informatiker für den Frieden (FifF) und dem Forum Technik und Gesellschaft der RWTH im Super C abhält (Montag, 16. März, 19 Uhr, Raum 4.28/4.29). Referent des Abends ist Jürgen Altmann, Physiker an der Universität Bochum.
Am Freitag, 20. März, wird der Friedenspreis sich und seine Arbeit um 19 Uhr in der Katholischen Hochschulgemeinde (Pontstraße 74 – 76) vorstellen. Helmut Schulte, Mitglied des Friedenspreis-Vorstandes, sagte, man wolle Menschen dazu animieren, sich zu engagieren. Man werde dabei auch erklären, wie Menschen mitarbeiten könnten oder wie die Friedenspreisträger ausgewählt würden.
Tags darauf, am 21. März, wird in der City-Kirche St. Nikolaus (Großkölnstraße) ab 18.30 Uhr eine Benefiz-Gala stattfinden. Der Künstler Gerd Lebjedzinski stellt Bilder über den Gaza-Krieg aus, musikalisch begleitet wird der Abend von Andrea Gémes und He-Jo Schenkelberg. Zudem werden Waltraud Schink und Barbara Portsteffen Texte rezitieren. Aufgerufen wird dabei auch zu Spenden, mit deren Hilfe die Friedensbewegung eine Schiffsladung medizinischer Hilfsgütern für die Menschen in Gaza finanzieren will.
„Die Zeit heilt meine Wunden nicht“ ist der Titel eines Films, der am 24. März (19 Uhr) in der VHS gezeigt wird. Im Rahmen der Dreharbeiten begleitete ein Filmteam einen serbischen Veteranen auf seiner Reise zu kroatischen Veteranen und befasste sich so auch mit dem Thema Kriegstraumatisierung. Ein wichtiges Thema, so Schulte, denn auch Bundeswehr-Soldaten litten im Zuge der Auslandseinsätze an posttraumatische Belastungsstörungen.
Ein Vortrag von Friedenspreis-Chef Steinbicker widmet sich am 30. März kritisch der 60-jährigen Nato-Geschichte (19 Uhr, Institut Francais, Theaterstraße 67, Gartensaal).
Enden werden die Friedenstage am 25. April mit einem ganztätigen Workshop in den Räumen von missio. Dabei referieren die Friedensfachkraft Mechthild Kappetein und Claudia Haydt von der Tübinger Informationsstelle Militarisierung zu den Themen Auslandseinsätze und Zivile Konfliktbearbeitung. Für den Workshop wird wegen der Verköstigung eine Teilnahmegebühr von 5 Euro erhoben, alle anderen Veranstaltungen sind gratis.
Erstmals fanden die Aachener Friedenstage rund um den 24. März 2000 statt, dem ersten Jahrestag des Ausbruchs des Kosovo-Krieges. Das aktuelle Programm liegt als Faltblatt aus.