15. Aachener Friedenstage – 27. März 2014
Thomas Auchter: „Von der Unschuld zur Verantwortung“


 

Das Euregioprojekt Frieden in der Nachbarstadt Vaals.

 

Das Konzept faszinierte Gäste, Künstler und Wissenschaftler.

 

Nur einige Meter hinter der nun offenen Grenze zwischen den Niederlanden und Deutschland wurde gestern Abend das Centruum voor Kunst en Cultur Kopermolen in Vaals für den Psychoanalytiker Thomas Auchter, für die Schauspielerin Barbara Portsteffen, die Geigerin Johanna Schmidt, den Künstler Gerd Lebjedzinski und für siebzig Gäste aus der Euregio geöffnet. In Kooperation mit dem niederländischen Kulturzentrum fand die Veranstaltung „Von der Unschuld zur Verantwortung“ statt.

 

Der Titel war Programm: Thomas Auchter referierte eine Stunde über die menschliche Entwicklung; er zeigte die seelischen Bedingungen dafür auf, ein reifer, mündiger, verantwortlicher Mensch zu werden, welcher emanzipiert und autark handeln und entscheiden kann. Zurück in die frühe Kindheit ging er über das weite Feld menschlicher Stärken und Schwächen, diskutierte mit den Gästen über die Frage, ob der Mensch als unbeschriebenes Blatt auf dieser Welt erscheine, oder ob die genetischen Anlagen manche Eigenschaften unwiderruflich festlegen können, also determinierend wirken.

 

 

Die Psychoanalyse bietet einen großen Schatz, bestehend aus unterschiedlichen Hilfsmitteln, für unterschiedliche seelische Erkrankungen, aus auch wieder unterschiedlichen Schulen der großen Vordenker und Begründer dieser Wissenschaft, die eine Phänomenologie der Verhaltens-Erfahrung ist. Siegmund Freud und seine Schüler Carl Gustav Jung, Alfred Adler und Wilhelm Reich gehören zu den wichtigsten Seelenforschern für neue Wege im menschlichen Leben und Zusammenleben.

 

 

Durch das großformatige Triptychon „Weltenbrand“ des Malers Gerd Lebjedzinski entstand eine den Raum dominierende Perspektive, eine sphärische Tiefe. Johanna Schmidt fiel den von Barbara Portsteffen rezitierten Gedichten mit ihrer Geige immer wieder sensibel, vehement, aber friedlich ins Wort.

 

 

 

Die Künstler vor dem Weltenbrand! – Ein Gesamtkunstwerk!

 

Text: Veronika Thomas-Ohst

Fotos: Karl Heinz Otten

 



 

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