Jahresbericht 2015 des Euregioprojekts Frieden e. V., Aachen

Fassung vom 27.12.2015

 

Das Jahr 2015 entwickelte sich zu einem beängstigenden, von Kriegsbedrohungen und Angriffskriegen erfüllten Zeitraum. Erneut schickten die verantwortlichen Politiker Soldaten in Kriegsgebiete, auch nach Syrien, um dort mit Waffen (Un)Frieden zu schaffen. Die Waffen wurden und werden weiterhin von deutschen Rüstungsunternehmen in die Krisengebiete, auch nach Syrien und in die ganze Welt geliefert – und kein Ende ist in Sicht. 

 

Wie gelähmt gegenüber dieser unerhörten Kriegstreiberei scheint die deutsche Friedensbewegung – gespalten, in unterschiedliche Ideologien verstrickt wird gestritten um Nichtigkeiten, trotz der lebensbedrohenden Aktionen der Bundesregierung. 

 

Das Euregioprojekt Frieden veranstaltete auch in diesem Jahr die Aachener Friedenstage, es waren die sechzehnten, im Frühjahr 2015. Wie in den vergangenen Jahren nutzten Künstler*innen und Wissenschaftler*innen unser Forum, um auf unterschiedlichste Art und Weise Krieg und Frieden zu analysieren, zu erkennen und ein erweitertes Bewusstsein für alle Menschen anzubieten.

Januar

Veronika Thomas-Ohst schrieb zum Thema Staatsterrorismus, Krieg und die Spirale von Gewalt den Aufsatz „Zur Verteidigung der westlichen Wertegemeinschaft?“, der im März im „Krokodil“ veröffentlicht wurde und auch auf unserer Homepage zu finden ist (Link).

 

Am 20. Januar luden wir in Kooperation mit dem Verein Humanitas Aachen und der Evangelischen Erwachsenenbildung zwei Repräsentanten der Combatants for Peace mit je einem Vertreter aus Israel und Palästina ein. Als ehemalige gegeneinander kämpfende Soldaten legten sie ihre Waffen nieder um den Weg für Frieden und Liebe zu bereiten.

Sie berichteten von Ihrer Versöhnungsarbeit, über den Dialog für den Frieden unter dem Motto: Ein Weg von der Gewalt zum Frieden. Lesen Sie dazu den Beitrag „Der Weg des Herzens“ auf unserer Homepage.

 

Am 25. Januar nahmen wir, wie in den letzten Jahren, am „Friedensmahl“ teil, dem Dialog der Religionen.

 

Im Rahmen unserer Anti-TTIP-Aktionen beteiligten wir uns am 29. Januar an der Übergabe der Unterschriftenlisten der Organisation Arbeitsunrecht an die EU-Kommission in Brüssel.

Februar

Mahnwache gegen den Krieg am Elisenbrunnen.

März

Teilnahme an der großen Demonstration gegen Atomenergie in Tihange am 15. März 2015.

 

Im Rahmen der 16. Aachener Friedenstage zeigte die Berliner Compagnie im Saalbau Rothe Erde das Stück „Stille Macht“ – eine Lobbyisten-Komödie (Link).

 

Vom 22. März bis 19. April war die Ausstellung „Schmelztiegel“ im Zinkhütter Hof zu sehen (Link).

 

Wenn Kunst unter die Leute geht – Ein Versuch im Öffentlichen Raum. Die Künstler Hartmut Barth-Engelbart, Ernesto Schwarz und Ursula Behr zeigten am 23. März in der Rotunde des Elisenbrunnens in Aachen ihre Kunst(fertigkeit) für den Frieden (Link).

 

30. März : Mahnwache für den Frieden am Elisenbrunnen.

April

9. April: Jos Deenen stellt seine Collagen zum 25-jährigen Bestehen des Bundesverbands Arbeiterfotografie in Köln aus. Wir überbrachten Grüße und Glückwünsche für die Mitglieder des Vorstands der Arbeiterfotografie: Andreas Neumann, Anneliese Fikentscher und Senne Glanschneider, die alle auch Mitglieder im Euregioprojekt Frieden sind.

 

22. April: Keine Toleranz für Intoleranz – zur Psychoanalyse des religiösen und politischen Fundamentalismus referierte Thomas Auchter in der Annakirche. Wir kooperierten mit dem Evangelischen Erwachsenenbildungswerk Aachen (Link).

 

7. Mai: KUNST MACHT FRIEDEN in de Kopermolen, Vaals. Kompositionen in Wort, Bild und Ton von Künstlern aus der Euregio für den Frieden. Die Veranstaltung wurde von den Akteuren zu einem einzigen großen Friedenswunsch stilisiert. Ohne den Schwur von Buchenwald auszusprechen stand der Ruf: „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus“ im Raum, er wurde inszeniert und greifbar (Link).

 

In Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Erwachsenenbildungswerk luden wir den Friedensaktivisten und Komponisten Elias Davidsson am 18. Mai nach Aachen ein. Er referierte zu seinem Buch „Hijacking Americas Mind in 9/11“.

Juni

11. Juni: Mahnwache für den Frieden am Elisenbrunnen.

 

12. Juni: Brief an den Kölner Oberbürgermeister Jürgen Rothers, der nach Protesten der israelischen Botschaft und Kritik von christlich-jüdischer Organisationen entschieden hatte, die für den Friedensprozess wichtige Ausstellung „Breaking the Silence“ in Köln nicht zu zeigen (Link).

August

3. August: Mahnwache für den Frieden am Elisenbrunnen.

 

9. August: Teilnahme an der Gedenkveranstaltung Hiroshima der Würselener Initiative für den Frieden.

 

11. August: „Ukrainien Agonie“ – Filmvorführung über den verschwiegenen Krieg in der Ukraine.

September

19. September: „Bettler auf goldenem Thron“ Die Berliner Compagnie zeigte ihr neues Theaterstück in der Europa-Schule in Herzogenrath. Bolivien im Kampf gegen die Armut und für ein vivir bien, ein gutes Leben. Die Aufführung organisierten wir in Kooperation mit vielen Organisationen in der Euregio (Link).

 

Oktober

 

Menschenkette in Brüssel gegen die defekten Reaktoren in Tihange und Doel (Link).

November

2. November: Mahnwache am Elisenbrunnen mit Elias Davidsson.

 

8. November: Der Friedensaktivist Reuven Moskowitz aus Jerusalem stellte in Geilenkirchen sein Buch „Ein Leben in Gerechtigkeit, Liebe und Versöhnung“ vor. Wir besuchten ihn bei der Veranstaltung (Link).

 

13. November: Als Mitglied des Aachener Aktionsbündnisses Frieden jetzt kooperierten wir mit dem Evangelischen Erwachsenenbildungswerk bei dem Referat des deutsch-afghanischen Juristen Dr. Karim Popal. Er berichtet über die derzeitige Situation in Afghanistan und kommt zu schauerlichen Ergebnissen bei seiner Analyse (Link).

 

28. November: Demonstration gegen den Krieg in Syrien in Aachen.Die Organisation hatte das Antikriegsbündnis Aachen. Das Euregioprojekt Frieden beteiligte sich an der Demo (Link).

Dezember

3. Dezember: Einen Tag vor der Abstimmung im Bundestag zur Entsendung deutscher Soldaten nach Syrien rief das Antikriegsbündnis Aachen die Bundestagsabgeordneten auf gegen den Kriegseinsatz in Syrien zu stimmen. Das Euregioprojekt Frieden beteiligte sich daran (Link)

 

13. Dezember: Anti-Pegida Demonstration am Elisenbrunnen mit 2000 Menschen. Das Euregioprojekt Frieden demonstrierte mit für ein Miteinander der Kulturen (Link).

 

22. Dezember: Die Angst vor einem Super-GAU in Tihange trieb über 2000 Menschen zur Kundgebung des AAA (Aktionsbündnis gegen Atomenergie Aachen) an den Elisenbrunnen (Link)

 

 


Danksagungen und Ausblick 2016

Wir bedanken uns bei allen Kooperationspartnern, bei Spendern, Unterstützern und bei allen Menschen, die uns halfen, unsere Arbeit für den Frieden fortzuführen. Besonderen Dank sagen wir auch in diesem Jahr unserem Freund und Webmaster Werner Consten für seine Arbeit in unserer Organisation.

 

Die Themen und Termine für die Siebzehnten Aachener Friedenstage sind in der Terminübersicht auf unserer Homepage bereits veröffentlicht. Ein Flyer folgt in Kürze.


Aachen, im Dezember 2015


Veronika Thomas-Ohst

Vorsitzende Euregioprojekt Frieden e. V.