17. Aachener Friedenstage
„Herrscher und Vasallen“ – 8. April 2016
In einem eindrucksvollen Vortrag in Verbindung mit einer bemerkenswerten Diskussion mit den Gästen des Abends stellte Dr. Werner Rügemer die Ergebnisse seiner langjährigen Recherche zur Abhängigkeit Deutschlands von den USA dem aufmerksamen Publikum vor. Es musste zur Kenntnis genommen werden, dass Deutschland immer noch in einem Hörigkeitsverhältnis zu den USA existiert. In unserem Land befinden sich 26 amerikanische Militärstützpunkte, während es in den USA keinen einzigen deutschen Stützpunkt gibt.
Der Referent thematisierte unter anderem, wie die USA sowohl den ersten als auch den zweiten Weltkrieg finanziell erst möglich machten und dass die geforderten Reparationszahlungen von den USA finanziert wurden; so sah sich Deutschland nach 1945 in der Abhängigkeitsfalle, der wir bis heute nicht entkommen sind. Einen Friedensvertrag gibt es immer noch nicht und die amerikanischen Investitionen waren eine frühe, subtile Form der Besatzung, so Werner Rügemer.
Wer sich mit diesem Thema intensiver beschäftigen möchte, kann in dem Buch „Die Weltbeherrscher“ von Armin Wertz sein Wissen erweitern. Werner Rügemer selbst veröffentlicht im nächsten Jahr zu diesem Thema ein Buch; Arbeitstitel: „Der Jahrhundertfeldzug der Weltmacht Nr. 1 in Europa 1914-2014“. Es stellt sich die Frage, ob Deutschland ein souveränes Land sein könnte, wenn – was durchaus möglich wäre – die durch bindende Verträge (NATO, Militärbasen etc.) verankerte Abhängigkeit aufgekündigt und ein Friedensvertrag möglich wäre.
Weitere Berichte finden Sie in der Kritischen Aachener Zeitung (KRAZ)
und in der Neuen Rheinischen Zeitung (NRhZ).
Einführungstext: Veronika Thomas-Ohst
Fotos: Karl Heinz Otten
Videos: Helmut Lenders -=NEWSCAN=-